Immer mehr Möglichkeiten
Auf dem LBMTD-Meetup im hessischen Butzbach erläuterte HEUFT-Produktmanager Anton Diehl kürzlich den Stand der Technik der Digitalisierung bei der Fremdkörperinspektion und gab schon einen Ausblick in die garnicht mehr so weit entfernte Zukunft.
Ist die Digitalisierung in der Branche angekommen? Und wenn ja: Wie weit ist sie bereits fortgeschritten, was bringt sie wirklich und wie geht es weiter? Fragen wie diese standen im Mittelpunkt des LBMTD-Meetups, zu dem das Netzwerk Lebensmitteltechnik Deutschland fast 100 Vertreter bedeutender Nahrungsmittelhersteller, Zulieferer und Bildungseinrichtungen ins hessische Butzbach eingeladen hatte. Schnell stellte sich dort heraus: Obwohl sie im Vergleich zu anderen Industriezweigen teils noch in den Kinderschuhen zu stecken scheint, hat die sogenannte digitale Revolution auch den Nahrungsmittelsektor schon längst erfasst.
Das gilt insbesondere für HEUFT-Equipment zur Fremdkörpererkennung, das Produktmanager Anton Diehl im Rahmen seines Best-Practice-Vortrags vorstellte: Schon vor über 40 Jahren hatte sein Arbeitgeber damit begonnen, eigene Qualitätskontrollgeräte zu entwickeln, die von Mikroprozessoren gesteuert werden. Die rasant zunehmende Rechenleistung von Mikrochips, auf denen alle dafür notwendigen Bausteine vereint sind, sei einer von drei Haupttreibern, die den Megatrend der digitalen Transformation seitdem immer weiter vorangebracht haben. Dadurch realisieren Inline-Inspektionssysteme von HEUFT schon seit Jahrzehnten ein immer leistungsstärker werdendes Multiprocessing.
Mehr Effizienz, Flexibilität und Sicherheit im Abfüll- und Verpackungsprozess
Vernetzung ist für den HEUFT-Produktmanager der zweite wichtige Impulsgeber der Digitalisierung. Sie sorgt für einen Datenaustausch der Geräte untereinander und ermöglicht neben einer umfassenden Betriebsdatenerfassung u.a. auch deren Fernwartung und Online-Anbindung an übergeordnete MES- und ERP-Systeme. So gelingt eine Echtzeit-Linienanalyse mit dem HEUFT PROFILER zur Steigerung der Effizienz und Produktivität der gesamten Abfüll- und Verpackungsanlage, die vollständige Archivierung relevanter Produktionskennzahlen wie auch die sichere, langfristige HACCP-Dokumentation von Qualitätsdaten und Erkennungsbildern für ein durchgängiges Fremdkörpermanagement.
Und der Direktanschluss an Fertigungsmanagementsysteme verwirklicht zusammen mit dem IT-Tool HEUFT RECIPER zusätzlich eine zentrale Sortenverwaltung und -umstellung inklusive vollautomatischer Anpassung aller Erkennungseinheiten. Damit, so Diehl, geht über 20 Jahre nach der Markteinführung der ersten netzwerkfähigen HEUFT-Systeme der Wunsch nach einem deutlichen Plus an „Wirtschaftlichkeit und Flexibilität im Abfüll- und Verpackungsprozess bei zugleich verbesserter Qualität und Sicherheit“ immer mehr in Erfüllung. Dabei gelte es aber unbedingt, den Menschen mitzunehmen: Die Digitalisierung muss ihm nutzen und ihn aktiv bei seinen Aufgaben unterstützen. Genau deshalb sind HEUFT-Systeme der neuen Generation dank audiovisueller HEUFT NaVi-Benutzerführung praktisch selbsterklärend. Die neuartige Hands-off-Dialogfunktion macht sogar eine effiziente Sprachsteuerung möglich.
Mehr Erkennungsleistung dank intelligenter Echtzeit-Bildverarbeitung
Den dritten Haupttreiber der Digitalisierung bei der Fremdkörperinspektion mit einzigartigen Verfahren wie dem nur bei HEUFT erhältlichen gepulstem Röntgen verortete Diehl in immer dynamischerem und leistungsstärkeren Algorithmen bei der Verarbeitung der dabei gewonnenen Daten auf Softwareebene, insbesondere bei der Echtzeit-Bildanalyse. Vom puren Pixelzählen über die Graustufenerkennung entwickelte diese sich stetig weiter zur sicheren Identifikation von Objekten mit HEUFT reflexx bis hin zur gezielten Objektklassifikation mit HEUFT reflexx². Zusammen mit der ständig steigenden Rechenleistung der inhouse-entwickelten Hardware wird also schon allein bei der Bildverarbeitung immer mehr möglich – bis hin zu einer dynamischen Anpassung an schwankende Materialstrukturen, so dass mittlerweile z.B. auch abweichende Bodenstärken von Flaschen und Gläsern toleriert und ausgeglichen werden können, um Fremdobjekte in diesem Areal besonders sicher zu identifizieren. Jeder einzelne Behälter wird dazu in Echtzeit vermessen.
Der nächste Schritt wird laut Diehl eine Einlernprozedur sein, die es der Bildverarbeitungssoftware ermöglicht, Strukturen und Objekte genau so zu bewerten, als sei sie ein selbständig denkender Mensch. Und das geht wiederum nur mit neuartigen Algorithmen und immer mehr Rechenleistung. Echt gut also, dass HEUFT sowohl die dazu erforderliche Hardware als auch die exakt daran angepasste Software von Anfang an selbst entwickelt und immer weiter ausgebaut hat, so dass sie auch in Zukunft Schritt halten wird mit der immer mehr an Bedeutung gewinnenden Digitalisierung bei der Abfüllung, Verpackung und Inline-Qualitätssicherung von Nahrungsmitteln.